Trolle und Elfen- magische Wesen unserer Welt

Trolle und Elfen gehören für die meisten in die Welt der Geschichten oder Sagen- magisch, mystisch, mit Zauberkräften ausgestattet, für das menschliche Auge unsichtbar (?). 

Vor sehr langer Zeit waren diese Wesen eng mit den Menschen verwoben und ihre Gegenwart war so selbstverständlich, wie die Nähe der Tiere und Pflanzen.

Irgendwann haben sie sich aus der Menschenwelt zurückgezogen, als die Menschen sich ihrer abgewandt und den Blick für Magie verloren hatten. Ab da zeigten sie sich nur noch den Kindern oder jenen, die mit der Welt der Natur in tiefer Verbindung blieben. 

Wir können sie jedoch finden, wenn wir mit dem Herzen schauen, wenn wir den Blickwinkel verändern...schlafend, wachend in Bäumen, Pflanzen, Steinen, Felsen oder in den Elementen versteckt, wo sie schweigend mit denen kommunizieren, die sie erkennen. 

 

 

Um den magischen Wesen ein Stück weit zu begegnen, habe ich mich gemeinsam mit meinen beiden Kindern auf den Weg ins zauberhafte ISLAND begeben.

Island ist DAS Land der Trolle und Elfen, die hier in der weiten, unendlich großen, wilden Natur der nordischen Insel ihr zu Hause haben. 

Für die Isländer gehören diese magischen Wesen zum alltäglichen Leben dazu, wie für uns die Haustiere. Selbst die Regierung betrachtet sie respektvoll als Teil des Landes und hat in manchen Regionen Schilder aufgestellt, die darauf hinweisen, wo "Wohngebiete" der Trolle und Elfen sind. 

 

Die Trolle

Trolle sind von ihrer Gestalt den Menschen sehr ähnlich. Von Statur eher groß, stämmig, kräftig und kompakt sind sie eher gröberer Natur, oft poltrig und laut. Sie überdauern einige Menschenleben. Es gibt, wie bei den Menschen auch, jene die freundlich, hilfsbereit und fröhlich sind. Es gibt aber auch eine Menge grober, streitsüchtiger, unfreundlicher Genossen unter ihnen, denen man besser aus dem Weg geht, denn für einige von ihnen, so heißt es, sind Menschen eine willkommene Mahlzeit. 

 

Vor langer Zeit lebten Trolle und Menschen sehr nah zusammen. Die Trolle halfen den Menschen und manche gründeten sogar gemeinsame Familien, bis durch Zwistigkeiten von beiden Seiten die Trolle sich ins raue Bergland zurückzogen. Dies ist auch der Ort, wo sie heute am ehesten zu finden sind, in Höhlen, weit oben auf dem Gletscher oder in rauen Lavafeldern, wo es nichts weiter außer Lavasand und Steinen gibt. Der Legende nach kommen einige von ihnen in der Weihnachtszeit, in die Nähe der menschlichen Behausungen und freuen sich über Gaben. Wir hatten bereits unseren Spaß mit den "13 Weihnachtstrollen" (........), deren lustige Namen und ihre Eigenheiten und in der letzten Adventszeit sehr amüsiert hat. 

Orte, die sich im Reich der Trolle befinden, erkennt man in Island leicht an hohen oder auch kleinen Steintürmen drumherum. 

 

Unsere Begegnungen mit den Trollen

Sicher war es kein Zufall, dass wir in einer "Hobbit-Hütte" auf einem Campingplatz gelandet sind, direkt an einem hinreißenden Wasserfall namens "Troll-Fall". Als erstes begrüßte uns Gríma, die noch heute über den Fluss wacht. 

Der Besitzer des Campingplatzes hat zudem in liebevoller Arbeit einen Troll-Weg angelegt mit Geschichten und Legenden über diesen Ort. Einen Kraftplatz auf diesem Weg bildet ein Steinturm mit einem riesigen Handabdruck. Eine spürbar starke Energie fließt durch den Arm, wenn man seine Hand in den steinernen Abdruck und die andere auf das Herz legt, während der Blick über die Weite des Landes schweift. 

Dieser kraftvolle Ort erinnert daran, dass unser Herz jener Zufluchtsort ist, um alle noch so schweren und schmerzvollen Erfahrungen im Leben zu transformieren. 

 

Mein jüngerer Sohn war ständig im "Gespräch" mit den Trollen, denn oft erfüllen sie auch Wünsche. So wurden an einem einzigen Tag alle seine Bitten erfüllt und mit einigen Dingen wurden wir alle fast instant gleichzeitig beschenkt. 

Wir erlebten aber auch die andere Seite, wo die Trolle ihren grimmigen Schabernack trieben über Missgunst, Neid, Sticheleien oder sogar einer heftigen Schlägerei zwischen den Jungs. Hatte hier Gríla ihre Hand im Spiel? Sie ist bekannt für ihre extreme Unfreundlichkeit, Garstigkeit und ihre Vorliebe, kleine Kinder zu verspeisen. Es war interessant zu beobachten, dass, nachdem wir mit den Trollen gesprochen, Gríla in ihre Schranken gewiesen und uns wieder auf unsere eigene Kraft besonnen hatten, die Stimmung innerhalb kürzester Zeit wieder friedlich war. 

 

Troll-Großvater Hallmundahraun 

Eine große Stille und die Tiefe der Dunkelheit durften wir im Reich von Hallmundahraun, dem alten Hüter eines Vulkans erfahren. Wir besuchten dessen Lavahöhle, eine der größten von Island. Eine Schönheit von Farben, die Lava hervorzaubern kann, verziert mit "Lava-Schokolade" und glitzernden Eis-Stalagmiten, die wie Kristallsäulen nur im Winter bis zum Frühjahr auf dem Höhlenboden wachsen. Für einige Zeit inmitten von 1000 jähriger, erloschener Lava in tiefster, schwärzester Dunkelheit, zu stehen und den Wassertropfen zu lauschen, die sich auf den Höhlenboden fallen lassen, ist ein unbeschreiblicher Moment. 

 

Nach einer Woche im oft rauen, bizarren und überaus faszinierenden Reich der Trolle sind wir auf die andere Seite der Insel weitergezogen- ins Land der Elfen. 

 

Die Elfen

Elfen sind transparente, feine, ästhetische Wesen, die sich gern um bestimmte Pflanzen, Bäume oder an klaren, fließenden Gewässern aufhalten. 

Sie haben die Fähigkeit, Menschen in einen Trancezustand zu versetzen, so dass man Zeit und Raum vergisst. Sie sind verspielt, zart, necken gern sich selbst und andere, sind hilfsbereit und neugierig. 

Als sehr feine Wesen kommunizieren sie auch über feine und subtile Weise. 

Sie erscheinen wie ein Windhauch, als zarte Töne, Düfte oder Flirren in der Luft. 

Begegnungen mit den Elfen 

Ich persönlich empfand die stärkste Präsenz dieser feinen Wesen an einem versteckten Wasserfall, zu dem wir zufällig ? hingeführt wurden. 

Ein kleines Wäldchen ist das Eingangstor in diese grüne Oase, in der sich das Wasser von einer ca. 25 m hohen Felswand in einen kleinen Bach ergießt. Am Fuß des Wasserfalls wurden kleine Häuschen für die Elfen errichtet. 

Die Luft flirrt von feinen Tröpfchen, der Ort selbst ist wie ein Naturspielplatz mit einer kleinen Holzbrücke, den bemoosten Steinen, einem geflochtenem Tor und einem Hain voller lieblicher Bäume, die einen unglaublich süßen, jasminartigen Duft verströmen. Elfen sind weniger greifbar als Trolle. Sie verstecken sich im Duft, im Klang, im Gefühl...

Und so kann es passieren, dass man sich in ihrer Gegenwart plötzlich völlig leicht, heiter und ausgelassen fühlt, grundlos herum kichert und über Steine und Bäche hüpft oder...

in das eiskalte, klare Wasser des benachbarten "Gluggafoss" eintaucht, der über drei Etagen durch Felsfenster ins Tal rauscht. 

 

Während der gesamten Zeit in Island waren die magischen Wesen Begleiter unserer Wege. 

Jedoch finden wir sie auch hierzulande an so vielen Orten. 

 

Die wilde Natur lehrt uns, unsere Sinne wieder voll und ganz zu nutzen, uns einzulassen auf das Sichtbare hinter allem Bekannten, lädt uns ein, unseren Geist zu weiten, um zu erkennen, wie groß und voller normaler Wunder jene Vielfalt ist, die sich LEBEN nennt.